Am Kirchweihsonntag wurde es in Rudelsdorf nicht nur festlich, sondern auch nachdenklich. Der Gottesdienst stand unter dem Thema „Zivilisation“ schnell war klar: Das ist mehr als Technik, Fortschritt und WLAN.

Wann beginnt Zivilisation? Mit dem Feuer? Dem Rad? Dem ersten Angelhaken? Oder vielleicht mit dem ersten Menschen, der geblieben ist, sich gekümmert hat, statt einfach weiterzuziehen?
Es ging nicht um Geschichtsbücher, sondern um das, was uns im Alltag begegnet: Verantwortung, Gemeinschaft, Fürsorge.

Ein schöner Gedanke war die Erinnerung an die Zeit vor dem Internet. Damals hat man in Büchern nachgeschlagen, sich durchgefragt, unterwegs einfach ausprobiert – ganz ohne Handy. Und trotzdem (oder gerade deshalb?) war man verbunden. Zivilisation heißt eben nicht nur „online sein“, sondern auch: sich austauschen, zuhören, voneinander lernen.

Natürlich ging’s auch um Technik. Vom Pflug bis zur KI, wir haben viel erreicht. Aber: Was bringt uns all das, wenn wir dabei vergessen, was uns wirklich verbindet? Der Gottesdienst hat dazu eingeladen, Fortschritt mit Herz zu denken – und nicht nur mit dem neuesten Update.

Musik, Sprache, Geschichten – all das gehört zur Zivilisation. Und gerade in einem kleinen Ort wie Rudelsdorf zeigt sich: Kultur ist nicht nur etwas für Museen, sondern für den Alltag. Sie verbindet Generationen und schafft Heimat.
Ein Satz blieb besonders hängen: „Jemand ist geblieben.“ Zivilisation beginnt da, wo einer nicht wegläuft. Wo jemand bleibt, sich kümmert, zuhört. Das ist vielleicht der größte Fortschritt überhaupt.
Der Gottesdienst war eine Einladung, mal innezuhalten. Nicht nur auf die Technik zu schauen, sondern auf das, was uns wirklich menschlich macht. Und das ist, ganz einfach! Füreinander da zu sein.



